Schmetterlinge
Am 1. Januar 2004 wurde Mals im Vinschgau, in der Nähe von Taufers im Münstertal, wegen seiner großen Biodiversität und intakten Natur von der S. E. L. (Societas Europaea Lepidopterologica) zum ersten Schmetterlinsgsforschungsgebiet ernannt.
Die Leitlinien zum Schutz europäischer Schmetterlinge wurden von einer Expertengruppe ausgearbeitet. Die Tatsache, dass in Taufers im Münstertal zahlreiche Schmetterlingsarten heimisch sind, spiegelt selbstverständlich die biologische Integrität und den guten Zustand der Natur wider.
Im Frühjahr und Sommer färbt sich die Gegend von Taufers durch den Flug der Schmetterlinge ganz bunt ein und wird sicherlich auch Ihre Urlaubstage verschönern. Besonders aufmerksame Besucher können dabei einige unvergleichliche Exemplare aufspüren.
Waale
Im Vinschgau herrscht ein unglaublich trockenes Klima, da nur wenig Niederschlag fällt. Daher wurden, um die saftig grünen Wiesen und die Landwirtschaft auf den zahlreichen Feldern gewährleisten zu können, schon früh künstliche Bewässerungsstraßen angelegt. Aus diesem Grund sind die als „Waale“ bezeichneten berühmten Bewässerungskanäle entstanden, die zum Teil sogar kunstvoll ausgestaltet sind.
Obwohl die Bewässerung inzwischen mit Oberflächensystemen betrieben wird, konnten in Taufers im Münstertal einige Waale erhalten und in die Landschaft integriert werden.
Sie sind in jedem Fall einen Besuch wert und die Waalwege laden an der frischen Luft und in intakter Natur zu einem schönen Spaziergang ein.
Tauferer Dorfwaal: Dieser etwa 2 km lange Waal, der noch Wasser führt, wird auf 1420 m Höhe vom Valgarolabach umgeleitet und fließt in Richtung Avignatal. Bis Mitte des 20. Jh. standen an seinem Ufer einige Mühlen und Sägewerke. Der Waal fließt durch das Dorf Taufers im Münstertal und mündet anschließend in den Rampitschenwaal.
Tschenölwaal: Der Weg beginnt oberhalb des alten Sägewerks und trifft nach etwa 1 km auf die Wiesen über dem Sportplatz. Dieser Waal wurde bereits vor einiger Zeit stillgelegt, ist aber noch gut erhalten.
Turnaunwaal: Der 4 km lange Weg führt durch das Dorf und das kleine Tellatal und fließt unterhalb der Burgruine Reichenberg bis auf die Wiesen von Turnauna. Wasser führt dieser Waal nur noch bis zum Tellabach. In seinem weiteren Verlauf wird er nämlich nicht mehr genutzt und ist in keinem guten Zustand, doch der Weg, der dort entlangführt, ist bekannt und wird stark frequentiert.
Rampitschenwaal: Bei der 5 km langen Strecke handelt es sich um einen typischen Waalweg, der vom Rambach kommt. Der Waal ist zwar noch intakt, führt aber wenig Wasser. Bei einer Wanderung kann man sehen, wie schön sich der Wasserlauf über die Wiesen schlängelt.
Scheibenschlagen in Taufers im Münstertal
Beim Scheibenschlagen handelt es ich um einen alten, heidnischen Brauch, der bis in unsere Zeit erhalten geblieben ist.
In der Woche vor dem ersten Fastensonntag sind in Taufers im Münstertal alle jungen Männer damit beschäftigt, Holz und Stroh zu sammeln, daraus Holzscheiben zu machen und diese mit einem Loch in der Mitte zu versehen.
Am ersten Fastensonntag werden sehr hohe Stäbe mit Stroh umwickelt, die „Larmstange“ oder „Hex“ genannt werden und das Männliche bzw. Weibliche symbolisieren. Bei Sonnenuntergang begeben sich die jungen Männer zur Larmstange, um diese zu verbrennen.
Mit der Absicht, die bösen Geister zu vertreiben wird der „Scheiterhaufen“ mit großem Radau angezündet. Dabei muss darauf geachtet werden, dass es den jungen Männern aus den Nachbardörfern nicht gelingt, das Feuer zuerst zu entfachen, denn das wäre eine große Schmach.
Dann werden die in der Vorwoche vorbereiteten Scheiben mit einem Stab solange über dem Feuer geschwenkt, bis sie verkohlen, und dabei werden Lieder gesungen, in denen die Ernte gepriesen und Fruchtbarkeit erbeten wird.
Wenn die Scheiben zu glühen beginnen, werden sie auf einen Stein gelegt und man versetzt ihnen einen kräftigen Hieb, damit sie in unendlich viele Stücke zerspringen. Wenn dies in der Dunkelheit einen schönen Effekt gibt, hat die Scheibe ihre Aufgabe als Glücksbringerin erfüllt.
